Lebt die Lambdasonde noch?

Fragt sich Mancher nach einer längeren Tour bei der er sich nicht sicher ist ob das "Bleifrei" auch wirklich immer bleifrei war.
Bei den  folgenden Tests wird das Signal der Lambdasonde durch eine Simulation ersetzt und die Ausgangsspannung der Lambdasonde gemessen. Die Messungen werden im Leerlauf durchgeführt.
Empfehlenswert ist es zuerst die Beiträge „„Lambdasonde Prinzip“, „Lambdasonden Typen“ zu lesen.

Messaufbau

Lambda.gif
Lambda.gif

Der Motor muss warm sein. Stecker von Lambdasonde abziehen. Das Signal der (Sprung-)Sonde wird der Regelung ganz einfach vorgegaukelt.
Das Sondensignal kann mit einem einfachen, hochohmigen (praktisch jedes digitale) Multimeter gemessen werden. Die Sonde benötigt keine Versorgungsspannung!

Simulation "Mager"
Steuergerätekabel auf Masse legen.
Steuergerät-Reaktion (Soll)
Das Steuergerät erkennt das "simulierte magere Gemisch" und fettet an (erhöht die Einspritzmenge). Im Normalfall ist das am sich verändernden Laufverhalten zu bemerken. Eventuell säuft der Motor ab.
Sondenspannung (Soll)
Die Lambda-Sondenspannung muss ansteigen weil das Abgas immer fetter, und das Sondensignal nicht zur Regelung verwendet wird.
Sondenspannung steigt nicht an? (>0,7V)
Wenn die Kabelverbindungen intakt sind und der Motor reagiert: >>Lambdasonde defekt
Die Sondenheizung lässt sich nur bei ausgebauter Sonde messen. Lediglich der Widerstand kann gemessen werden. Ein Wert ist noch nicht bekannt, aber er dürfte sich in der Gegend 2....10 Ohm bewegen.
Wenn der Motor nicht anfettet, das Steuergerät also die Einspritzmenge nicht erhöht (Überprüfung mit dem Abgastester - Lambda-Wert muss fallen): >>Steuergerät defekt


Simulation "Fett"

Steuergerätekabel mit dem Pluspol einer 1,5V-Batterie (Taschenlampe!) verbinden
Sondenspannung (Soll)
Die Lambda-Sondenspannung muss fallen weil das Abgas immer magerer, und das Sondensignal nicht zur Regelung verwendet wird..
Steuergerät-Reaktion (Soll)
Das Steuergerät erkennt das simulierte "fette Gemisch" und magert ab (reduziert die Einspritzmenge). Im Normalfall ist das auch hierbei am sich verändernden Laufverhalten zu bemerken. Eventuell verhungert der Motor und stirbt ab.
Sondenspannung fällt nicht ab? (<0,2V)    
Wenn die Kabelverbindungen und die Sondenheizung intakt sind und der Motor reagiert: >>Lambdasonde defekt
Wenn der Motor nicht abmagert, das Steuergerät also die Einspritzmenge nicht reduziert (Überprüfung mit dem Abgastester - Lambda-Wert muss ansteigen): >>Steuergerät defekt

Hinweis
Reagiert der Motor nicht auf die Störgrößenänderung, ist zuerst der Fehlerspeicher auszulesen bzw. zu löschen.
Vor dem Steuergerätetausch überprüfen, ob die Kabelverbindungen zum Steuergerät einwandfrei sind!

Ursprüngliche Idee zum Beitrag: Uni Flensburg

 

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