Zuerst war die Entlüftung der R12xx Hinterachse ebenso wenig vorgesehen wie die Möglichkeit das HAG-Öl zu wechseln.

Letztlich erwies sich beides als sinnvoll. Die Entlüftung verhindert zumindest, dass sich bei zunehmender Temperatur im HAG Druck aufbaut und das Öl durch den Wellendichtring presst.

Anders als bei den R11 besteht die komplette Entlüftung bei den R12 aus einem einzigen Formteil aus irgendeinem Elastomer.

„Entlüftung F1“ zeigt das komplette Teil im Einbauzustand. Der dünne Absatz wird einfach in eine Bohrung des HAG-Gehäuses gesteckt.

Die Skizze „Entlüftung“ zeigt der Aufbau im Halbschnitt.
Von der inneren Bohrung führt eine kleine Öffnung unter die Kappe. Um 180° versetzt ist der obere Stützring an einer Stelle etwas ausgenommen. Die Kappe liegt ziemlich dicht am unteren Stützring an.


„Entlüftung F2“ zeigt das Entlüftungsbauteil mit zurückgeklappter Kappe. Zu sehen ist die kleine Öffnung.


„Entlüftung F3“ zeigt die Ausnehmung am Stützring.



Speziell wenn das (sehr) warme HAG bei einem „Bad“ gekühlt wird kann bei Wasserdurchfahrten Flüssigkeit eindringen. Durch die Abkühlung baut sich Unterdruck auf und dieser saugt u.U. Wasser statt Aussenluft, um die Druckdifferenz auszugleichen.
Theoretisch könnte das umgebende Wasser bei einer Durchfahrt die dünne Lippe der Kappe so fest anlegen, dass sie dicht schliesst und der Druckausgleich durch das innere Volumen der Kappe erfolgt. Praktisch wird dies, aufgrund der Fertigungsqualität des Bauteils, so nicht klappen obwohl diese Konstruktion für normale Beanspruchung bei Regen oder Spritzwasser sicherlich ausreicht.
 
Wer als bewusst Wasserdurchfahrten beabsichtigt (Islandurlaub?), sollte bei jeder Durchfahrt die Öffnung verstöpseln oder das Entlüftungsteil vorübergehend durch einen Schlauch ersetzen, dessen anderes Ende in einem Bogen an den hinteren Rahmen führen und dort mit einem Kabelbinder sichern.