not oknot oknot oknot oknot oknot oknot oknot oknot ok Moppedtransport mit dem Anhänger

Immer wieder die Frage: Wie befestige ich mein Mopped auf einem Anhänger

Dazu einige Fragen und Antworten

Die erste Frage:

Spannt man möglichst so ab, dass das Mopped in die Federn gezogen wird oder nicht?
Für mich heisst die Antwort, wie auch bei BMW, „JA“ .
Ganz allgemein:
Das zu befestigende Gut muss gegen seine Unterlage gepresst werden damit es nicht verrutschen kann. Bei einem starren Gut wird die Vorspannung dazu vom Spannmittel aufgebracht.
Schraubt man es fest, so werden die Schraubengewinde gegen die Mutterngewinde verspannt, bildlich gesehen versucht die Kraft den Schraubenkopf abzureissen. Der Spannweg ist allerdings nahe Null.
Die Schrauben können auch auf Scherung beansprucht werden. Selbst bei relativ lockeren Schrauben wird das Gut gehalten.
Befestigt man es mit einem recht steifen Anschlagmittel wie z.B. einer Kette werden auch hier im Spannschloss die Schraubengewinde gegen die Mutterngewinde verspannt. Der Spannweg ist auch hier nahe Null. Wird die die Kette nur minimal gelöst ist auch das Gut locker
Befestigt man es mit einem relativ elastischen Anschlagmittel wie z.B. einem Spanngurt so wird der gesamte betroffene Gurtteil etwas gedehnt, der Spannweg ist grösser. Lockert sich die Verspannung um einen geringen Weg --bei dem eine Kette bereits locker wäre--, ist das Gut noch immer fest.
Eines der Probleme liegt also darin das Gut mit ausreichender Spannung des Anschlagmittels so zu befestigen, dass es nicht beschädigt wird. Dabei wird sich ein Stein (starr) leichter befestigen lassen als eine Sahnetorte (schwierig zu spannen :-)). Die Bemessung der Anschlagmittel ist dabei zu beachten. Zwei 25mm Gurte aus dem Baumarkt werden ein Mopped normalerweise halten. Dass sie das bei einer Vollbremsung nicht zuverlässig schaffen habe ich gesehen als ein Gespann seine „Gurtchen“ zerriss und vom Hänger in die Heckklappe des ziehenden Fahrzeugs gerutscht war.
Mein erstes Fazit:
Es ist schwieriger ein starres Ladegut zu befestigen als ein federndes weil dabei die Spannkräfte „irgendwo“ auftreten. Spanne ich also „unterhalb“ der Fahrzeugfedern ab wirken die Kräfte voll auf ein eigentlich starres Teil oder werden nur durch die luftgefüllten Reifen oder den leicht federnden Rahmen etwas „gemildert / geteilt“.
Spanne ich „oberhalb“ der Fahrzeugfeder kann ich diese als „Dehnelemente“ nutzen und habe nur selten Probleme mit sich lockernden Anschlagmitteln.

Die zweite Frage
In welche geometrische Richtung spanne ich ab?
Hierzu erst mal eine Grafik um die Logik zu erklären: Generell betrachte ich den Schwerpunkt als Angriffspunkt aller Kräfte. Eine Kraft (roter Pfeil) versucht das Mopped zu kippen. Folglich brauche ich eine gleich grosse Gegenkraft damit es nicht umfällt (grüne Pfeile). Die Gegenkraft wird i.d.R. durch Gurte aufgebracht. Nachdem man schlecht in die exakt umgekehrte Richtung der auftretenden Kraft gegenhalten kann (es sei denn man benutzt einen Pferdetransporter :-)), ist man häufig gezwungen schräg zu spannen. Zu sehen ist, dass bei einem Verlauf unter 45 Grad sich die im Gurt auftretenden Kräfte fast verdoppeln. Spannt man noch steiler ab steigen die Kräfte recht schnell an und werden theoretisch unendlich gross wenn man den Befestigungspunkt direkt unterhalb des Schwerpunkts wählen würde.
Die Spannerei mit Klapphebeln über die Fussrasten habe ich mir überlegt und kenne auch das Video bei dem der PickUp mit dem Crosser hinten drauf durch's Gelände düst.
Was passiert wenn anstatt dem Moppedchen ein Mopped draufsteht und in Kombination mit einem hohen Schwerpunkt gegen die recht ungünstigen Hebel arbeitet?
Die analoge Logik wäre ja, nicht möglichst schräg seitlich, sondern senkrecht nach unten in der Breite der Fussrasten abzuspannen (ob Klapphebel oder Gurte ist der Physik egal). Das macht bei einem "dicken Brummer" kein gesunder Mensch! Fairer Weise muss man dazu sagen, dass die starren Hebel nicht nur auf Zug, sondern auch (etwas) auf Druck belastet werden können.
Mein zweites Fazit:
Ich spanne so flach ab wie es geht.

Die dritte Frage
Wo lenke ich die Anschlagmittel an?
Das ist nicht einfach zu beantworten. Macht man es möglichst hoch, z.B. am Lenker, so sind die auftretenden Kräfte bei gleichem Abspannwinkel relativ klein weil der Lenker oberhalb des Schwerpunktes liegt und die Hebelgesetze gelten. Nachdem gewöhnliche Anhänger nicht beliebig breit sind, wird es irgendwann ein Problem mit dem Abspannwinkel geben. Also wird ein Kompromiss nötig sein.
Mein drittes Fazit:
Sehr flach und sehr hoch abzuspannen wäre zwar ideal, ist aber in der Praxis meist schwierig.
Sehr steil und sehr tief abzuspannen ist ziemlich ungeschickt, erfordert stabile Anschlagmittel und stabile Anschlagpunkte.

Die vierte Frage:

Ist es für Federn und Dämpfer „gesund“ wenn sie „zusammengezogen“ werden?
Den Federn ist das relativ egal.
Im Fahrbetrieb treten wesentlich höhere Belastungen auf und man spannt die Federn ja ohnehin nicht bis zum Anschlag sondern vielleicht so weit als würde ein 100Kg Mann einen Handstand auf dem Lenker machen.
Den Dämpfer interessiert es überhaupt nicht.
Ist er nicht in Bewegung wird er überhaupt nicht belastet. Seine maximale Belastung erfährt er bei grossen Beschleunigungen seines Kolbens.
Gleiches gilt für die Dichtungen. Ob die ein Gleitrohr 10cm weiter oben oder unten dichten ist egal. Wenn eine Dichtung Kräfte aufnehmen müsste, wäre sie keine Dichtung sondern ein Lager. Wenn das Lager defekt ist gehört es erneuert, ansonsten ist es den Gleitlagern auch ziemlich egal in welcher Lage sie "verharrt werden"
Mein viertes Fazit:
Ich benutze die Fahrzeugfederung um meine Spannmittel zu unterstützen.

Die fünfte Frage:
Laufe ich nicht Gefahr beispielsweise den Lenker zu verbiegen
Ein ganz deutliches "Nja". Den bereits weiter oben angesprochenen Handstand hält der Lenker problemlos aus! Spanne ich in der Nähe der Gabelbrücke am Lenker ab müsste das Ding aus Kaugummi sein um nachzugeben. Nachdem der Handstand ja ca. 45cm weiter aussen erfolgt, tut sich beim Spannen in der Nähe der Gabelbrücke praktisch gar nix.
Sicherlich gibt es aber Kollegen die es, mittels stabiler Spanngurte, bombenfester Anschlagpunkte am Hänger und mächtigen Muskeln an der Ratsche, schaffen z.B. einen Lenker zu verbiegen.
Mein fünftes Fazit:
Ich spanne am Lenker ab. Es hängt aber im Einzelfall ohnehin davon ab wie das Anschlagmittel an Verkleidungen etc. vorbeigeführt werden kann.

Die sechste Frage:
Ist es nicht günstig wenn ich unterhalb der Feder abspanne? Das Motorrad besässe somit weiterhin seine Eigenfederung, was sich positiv auf schlechten Straßen auswirkte?
Das ist leider ein Irrtum.
Da arbeiten zwei schwingende Systeme. Theoretisch kann sich die Last so aufschwingen, dass der Hänger ausgehebelt wird. Praktisch wird es, grad' bei 4V-Qen, selten soweit kommen weil sie gegenüber ungedämpften Anhängern schwer sind und über eigene Dämpfung verfügen.
Vorstellen kann man sich aber schon:
Man fährt schnell über eine "harte" Kuppe. Jeder kennt das Gefühl wenn der eigene Magen mal kurz schwebt und dann wieder im Sitz "aufschlägt".
Das gleiche passiert im Anhänger.
Erste Variante:
Anhänger und Mopped sind "in der Luft", der sehr oft ungedämpfte Anhänger setzt auf, geht in die Federn und hopst wieder hoch. In dem Moment kommt das, in der Dämpfung vielleicht sogar auf „Sänfte“ gestellte, Mopped runter. Der Anhänger bewegt sich nach oben, das Mopped konnte ja ausfedern und kommt mit Schwung nach unten. Die Kräfte addieren sich (der Boden des Anhängers wird es wohl aushalten)
Zweite Variante:
Anhänger und Mopped sind "in der Luft", der sehr oft ungedämpfte Anhänger setzt auf und geht in die Federn. In dem Moment kommt das Mopped runter. Der Anhänger ist bereits in den Federn, das Mopped kommt mit Schwung nach unten und "haut richtig drauf" und dann hüpft der besagte Anhänger auch wieder "richtig“ aus den Federn.
Dritte Variante:
Um die Kurve. Der Anhänger erfährt, genau wie auch das Zugfahrzeug eine Querbeschleunigung. Seine Reifen haben Grip der von der Gummimischung, der Fahrbahnbeschaffenheit und seinem Gewicht abhängt. In der Kurve ist eine Welle, das Mopped federt aus, der Grip sinkt und der Anhänger fliegt. Dabei ist die ungünstige Verlagerung des Schwerpunktes nach oben noch gar nicht berücksichtigt.
Wer es nicht glaubt, lädt sein Mopped auf einem normalen, kleinen, ungedämpften Moppedhänger nicht auf der mittleren, sondern z.B. auf der linken Schiene, fährt eine Rechtskurve ganz normal und erfährt dann wie ungünstig sich hoher Schwerpunkt, „Hüpfen“, und Querbeschleunigung kombinieren.

Ganz brutal würde es sein wenn beide Systeme ungedämpft wären.
Nicht umsonst gehören Lasten fest verzurrt um "Eigenleben" zu unterbinden (fragt einen Berufskraftfahrer oder die Typen der BAG zum Thema Ladungssicherung). Das heisst nicht, dass man die Federn des Moppeds bis zum Anschlag spannen muss, aber es sollte „wenig“ Eigenbewegungen vollführen.

„Die Fahrzeuge auf Autotransportern sind auch nur an den Rädern gespannt!“. Stimmt, aber da ist a) Das Verhältnis von Anhängergewicht zu einzeln schwingender Masse (nicht Massen!!) anders, und b) der Federweg wesentlich geringer. Die Sicherung auf den Transportschiffen ist wesentlich aufwendiger.
Mein sechstes Fazit:
Wie schon beim vierten. Ich möchte ein halbwegs berechenbares Schwingungssystem hinter mir herzerren. Folglich spanne ich die Fahrzeugfedern.

Die siebte Frage:
Wird bei Spannen über die Federn nicht der Vorderreifen brutalst in den Haltebügel geballert?
Eigentlich nein, eher im Gegenteil. Egal wo man spannt wird das Rad gleich belastet. Die aufgewendete Kraft ist nur von der Kraft mit der gespannt wird abhängig und nicht davon ob da ein Federelement in die Kraftlinie geschaltet ist. Einziger Abstütz“punkt“ ist die Reifenauf-/ anlagefläche. Kann das Motorrad zusätzlich selbst wippen, werden eher zusätzliche dynamische Kräfte eingebracht
Mein siebtes Fazit:
Es ist ziemlich egal, die Kräfte sind kaum unterschiedlich.

Die achte Frage:
In welche technische Richtung spanne ich ab?
Dazu wieder eine Grafik. Hier ist beispielhaft zu sehen, dass die Gabel verspannt wird wenn man wie skizziert verfährt. Logisch wäre es in diesem Fall zu versuchen etwa in Gabelrichtung zu spannen
Mein achtes Fazit:
Das Hirn eingeschaltet lassen bevor man über Ratschen immense Kräfte anlegt.

Die neunte Frage:
Reicht es die Maschine (schräg) nach unten zu spannen?
Normalerweise JA. Nachdem ich das in der Heckklappe steckendes Gespann gesehen habe gehe ich auf „Nummer Sicher“ und sichere das Mopped zumindest dann zusätzlich gegen Bremskräfte wenn ich nicht nur „um die Ecke“, sonder "weiter weg" fahre. Bringe ich diese Sicherung tief und flach an, so habe ich bei einer Vollbremsung ein Problem: Das Vorderrad wird ziemlich tief gehalten, der Schwerpunkt liegt höher. Also möchte dieser in einem Radius um das Vorderrad nach vorn. Ein flach gespannter Gurt fängt aber nur Kräfte in horizontaler Richtung ab, nicht aber die nach oben. Dafür gibt es ja die hintere Abspannung. Doch was hindert mich den „Bremsgurt“ etwa in Höhe des Schwerpunktes anzubringen?
Mein neuntes Fazit:
Ein Gurt mehr ist vielleicht überflüssig, doch beruhigt er die Nerven.

Die zehnte Frage:
Viele Anhänger haben drei Schienen. Ist es egal in welcher mein Mopped steht?
Da ist die Aussage klar: Steht ein einzelnes Mopped seitlich, z.B. in der rechten Schiene, dann neigt der Anhänger in Linkskurven dazu über sein rechtes Rad umzukippen. Das ist nicht nur Theorie sondern erlebte Praxis eines Bekannten. Er hatte anschliessend grössere Reparaturarbeiten an seiner „R“. Die Frage weshalb er denn nicht einfach ausschliesslich Rechtskurven gefahren sei konnte ihn nicht wirklich zum Lachen bringen.
Mein zehntes Fazit:
Ein Anhänger gehört symmetrisch beladen. Deshalb stellt man ein einzelnes Mopped in die Mitte. Das auch bei kurzen Strecken (oder man fährt gaaaanz vorsichtig)!

Die elfte Frage
Sollte man einen Gang einlegen oder versuchen die Bremsen zu blockieren.
Bei der Fahrt wird das Mopped etwas ruckeln. Hat man Pech, so übertragen sich diese Bewegungen auf das Getriebe. Folglich: Gang raus!
Die Bremse bringt nichts. Ein sachgemäss verzurrtes Mopped steht stabiler als es mit gebremsten Rädern jemals möglich wäre. Ausserdem stehen die Fahrzeuge häufig in einer Metallschiene und jeder weiss: Bei Regen auf Metall bremsen ist beinahe wirkungslos.
Mein elftes Fazit:
Der Gang gehört raus und ich lasse die Finger von den Bremsen.

 

Die zwölfte Frage
Kann ich nicht auch verspannen wenn mein Mopped auf Haupt- oder Seitenständer steht?
Klare Antwort: Wer das Vorhergehende gelesen hat sollte diese Frage nicht stellen.
Mein zwölftes Fazit:
Das Mopped sollte auf keinem seiner Ständer stehen.

Ohne Frage
mein letztes Fazit:
Dies sind nur einige Gedanken zur angewendeten Physik. Ich spanne mit 4 (evtl. 5) Gurten und nicht, wie verschiedentlich zu sehen, mit 2 irgendwie umgelenkten die das Mopped auch niederziehen. Sollte einer meiner 4 reissen halten die anderen 3 auf jeden Fall. Reisst einer von 2, so "kommt Freude auf".
Letztlich kann jeder spannen wie er mag. Die Praxis zeigt, dass mehrere Möglichkeiten gangbar sind.