Ich fahre / fuhr K&N in all meinen Motorrädern, hatte noch nie Probleme.
Einen Leistungsgewinn habe ich mir dadurch nie erhofft.
Nachdem K&N Filter früher keine ABE hatten war der Tausch zu diesem Zeitpunkt illegal. Die, nur über einen speziellen Filter auf 78 PS gedrosselten 1100-er hatten vielleicht wieder die volle Leistung (80PS), vielleicht aber auch nicht. Es war mir egal.
Ich war es lediglich leid ständig neue Filter zu kaufen nur weil ich gerne auf unbefestigten Wegen unterwegs bin und die Dinger schnell verdrecken.
Das Ansauggeräusch ändert sich etwas (lauter, kerniger; täuscht Unbedarften vielleicht Mehrleistung vor) Der (jetzt legale) K&N LuFi der einen 1100GS hat jetzt 165TKm auf dem Buckel (das Mopped 185TKM), der in der 1150GSA rund 160TKM, davon 80TKM in der vorhergehenden, inzwischen verkauften, anderen 1100GS.
Aufgeschreckt durch einen Bericht im Boxerforum mit Bezug auf einen Messbericht der Firma MANN, laut dem der K&N Filter die Luft teilweise ungefiltert durchlässt (http://fesi-net.de/K&N_C_1552.pdf), habe ich mir Gedanken gemacht und die Situation an meinem Mopped untersucht.
Beim Reinigen habe ich noch nie irgendwelche Partikel auf der "Reinseite" der Filter gefunden. Kompression war immer OK, Motorschäden sind noch nicht vorgekommen (jedenfalls nicht aus diesem Grund)
Mich wundert, dass MANN sich auf einen übersandten Filter stürzt, in meinen Augen zumindest etwas tendenziöse Dokumente verfasst und diese zugänglich macht. Ich bin überzeugt, dass K&N Filter bereits in der Vergangenheit auf den Prüfständen dieses Herstellers lagen und auch sehr detaillierte Ergebnisse vorliegen.
Es wäre der erste renommierte Hersteller der nicht die Produkte des Wettbewerbs untersucht hätte.
Zitatanfang Das K&N Element zeigt Abweichungen bei den für eine zuverlässige Abdichtung erforderlichen Massen. Der Innendurchmesser ist zwei Millimeter zu weit (siehe Abbildung1). hierdurch ist eine Abdichtung in radialer Richtung nicht möglich.
Zitatende
Meine Meinung:
Das ist gar nicht notwendig. Wird das Element ordentlich zwischen Deckel und Boden verspannt, sind diese 2mm vollkommen egal. (Bild 1) Quelle: K&N_C_1552.pdf
Zitatanfang Die Abdichtung in axialer Richtung kann ebenfalls nicht erfolgen, da das Filterelement nicht verspannt wird. Der Abstand zwischen Gehäuseober- und -unterteil ist gleich der Elementhöhe des Elements.
Zitatende
Meine Meinung:
Das ist zwar nicht vollkommen korrekt, aber sicherlich eine deutliche Schwachstelle des K&N. Die Dichtflächen des K&N sind wesentlich härter als die PUR Dichtung des MANN-Filters (Bild2), können also gar nicht im gleichen Mass und Art vorgespannt werden und die Höhe des Filterelementes ist nur 1/10 mm grösser als die lichte Höhe des LuFiKastens. Von Verspannen kann also nicht wirklich die Rede sein. Mein Filterelement ist (trotzdem?) leicht gestaucht.
Zitatanfang
Die Abdichtung am MANN+HUMMEL Luftfilterelement erfolgt sowohl auf radiale als auch auf axiale Weise.
Durch die überdimensionierte Höhe des Filterelements wird die Flexible PUR-Dichtung axial verquetscht und dehnt sich in radialer Richtung aus. Hierdurch erfolgt aufgrund des gleich gewählten Innendurchmesser (Element - Gehäuse) zusätzlich eine radiale Dichtfunktion. Ebenso ist das Element durch diese Fixierung gegen jegliches Verrutschen geschützt.
Zitatende
Meine Meinung:
Unbestritten, diese Art der Dichtung ist optimal und wesentlich besser als die des K&N.
Das MANN-Filterelement könnte (etwas) auf diese bessere Führung angewiesen zu sein, da sein Aufbau mechanisch instabiler als derjenige des untersuchten K&N ist. Ob bei einem waschbaren Dauerfilterelement PUR als Dichtwerkstoff genügen würde?
Zitatanfang Dichtheit:
Das K&N Element zeigte eine sehr grobkörnige Verschmutzung durch Sand sowie Öl auf der Reinluftseite.
Die maximale Partikelgrösse der auf der Reinseite gefundenen Partikel betrug 850 x 600 µm.
Zitatende
Meine Meinung:
Das ist leider nur korrekt AUSGEDRÜCKT. Es fehlt die Frage (keiner hat es für nötig befunden sie zu stellen) ob das untersuchte Filterelement korrekt eingebaut war und ob es das korrekte Element für diesen Fahrzeugtyp ist! (Bild 3) Quelle: K&N_C_1552.pdf.
Ich finde den Ausdruck "gefundenen" juristisch formuliert. Es ist bemerkenswert, dass sich niemand über die Herkunft dieser "Steine" wundert. Warum liegen die an dieser Stelle herum? Wenn sie bis dort hingekommen sind, warum wurden sie nicht angesaugt?
Klartext: Hier wird über nahezu Kubikmillimeter(!) grosse Teile, nicht über Staub gesprochen!
Bei einer weniger juristisch korrekt gewählten Formulierung wäre die Beurteilung m. E. leichtfertig.
Mein ausgebauter Filter sah aus wie immer (Bild 4)
Zitatanfang
Ein MANN+HUMMEL Papierfilter lässt im Neuzustand maximal ein Partikel der Grösse 10 µm durch. Dieser Abscheidegrad verbessert sich zunehmend, so dass die beste Abscheideleistung direkt vor dem Ausbau des Filterelements besteht.
Zitatende
Meine Meinung:
Die verbesserte Abscheideleistung ist bei nahezu jedem Filter so. Das zu filternde Medium muss ja zusätzlich durch den angestauten Dreck. Ob ein Filter 10µm filtern muss kann ich nicht beurteilen. Je feiner je besser ist ein allgemeines Argument.
Man könnte den Luftdruck in den Reifen auch auf Millibar genau angeben. Da weiss ich, dass dies Unsinn wäre. Aber die vorgefundenen "Steine" dürfen jedenfalls nicht hindurch.
Ich vermute:
Die "Steine" auf der Reinseite sind nicht durch den Filter gelangt, sondern um ihn herum, wobei ich noch immer nicht verstehe warum sie nicht angesaugt wurden
Die möglichen Gründe wären:
- Falsches Filterelement. Im Bofo wurde mal darüber berichtet, dass in der richtigen Schachtel ein falsches (zu niedriges) Element war (Packfehler beim Hersteller oder Verkäufer?) Es ist aber das Gleiche das auch ich verwende.
- Toleranzen bei der Produktion des LuFiKastens (unwahrscheinlich)
- Falscher Einbau. Die Deckelkonstruktion des LuFiKastens ist -milde ausgedrückt- suboptimal. Sogar Werkstätten haben das Ding schon mangelhaft aufgesetzt. Dann verbleibt ein, bei K&N Gebrauch entscheidender Spalt. (Beitrag LuFiKa)
Auch hier die Randbemerkung:
Mit dem Original-Filter (oder einem von MANN, der dem Original verblüffend ähnlich sieht) macht auch diese Fehlmontage nichts aus. Dessen Dichtung hat einen vergleichsweise riesigen Quetschbereich.
Aber ein Argument FÜR fehlerhafte Arbeit ist das nicht.
Zitatanfang
Zusätzlich ist das von K&N eingesetzte Filtermedium sehr offenporig und besitzt ist anfällig für pulsierende Luftströmungen, sodass es zum Staubdurchreissen kommen kann.
Zitatende
Meine Meinung:
Mit "offenporig" wird unterschlagen, dass diese offenen Poren ölgetränkt sind. Vorsichtshalber die Formulierung KANN? Ist es so, kann es sein, könnte es sein? In welchem Mass passiert das?
Zum dritten Mal: Wenn diese "Klötze" durchgerissen werden, warum bleiben sie dann liegen?
Zitatanfang Der Durchtritt von Partikeln mit einer Grösse bis zu 850 x 600µm hat einen erhöhten Verschleiss am Kolben zur Folge. Die Partikel werden……….
Zitatende
Meine Meinung:
Die Aussage ist logisch und vollkommen korrekt
Meine Betrachtung:
Das K&N Element wird "gerade so eben" zwischen Deckel und Boden verspannt. Die Dichtfläche des Deckels ist nicht plan (ist eben so), und so dichtet das K&N Element nur an einer Linie jedoch nicht flächig. Trotzdem scheint es (bei mir) dicht zu sein. (Bild 5)
Untere Dichtfläche: Der äussere Bereich der ist "ölversifft", die schmale, etwas erhabene Fläche praktisch sauber.
Obere Dichtfläche: Ähnlicher Zustand wie unten.
Zur Kontrolle habe ich einige Streifen Plastilin eingelegt. Das Zeug ist zu steif um damit exakt arbeiten zu können, zeigt aber die Tendenz und die Passformen zwischen den Auflageflächen von Deckel und Boden. (Bild6+7). Bei Bild 7 ist zu sehen, dass das Plastilin besser am Boden des LuFiGehäuses klebte als am Filter. In der Fotomontage ist es dann angelegt.
Grafisch zusammengefasst ist alles noch mal in Bild 8:
- Oben: Die Darstellung wie es gedacht ist. Der K&N Filter, eingespannt zwischen den planen Deckeln des LuFiKastenbodens bzw. -deckels. Kritisch ist die Bauhöhe des Filters. Falls sie zu gering sein sollte entsteht der rot angedeutete Spalt (links)
- In der Mitte: So sieht es in der Praxis etwa aus. Oben ist die Auflage deutlich geneigt, unten auch nicht ganz eben.
- Unten: Die Methode beim MANN Filter. Da gibt's nicht viel zu sagen. Die weiche Dichtwulst wird deutlich gequetscht. Optimaler geht's kaum
Was nun? Zwar war ich bis jetzt immer zufrieden, habe aber sicherheitshalber einen Ring aus 2mm Zellkautschuk = ganz weiches, elastisches Zeug (Bild 9) in den Deckel geklebt.
Auch am Deckel sammelt sich allerhand Dreck und seine etwas schräge Dichtfläche ist erkennbar (Bild 10).
Im Lauf der Zeit könnten sich die Dichtflächen des K&N Filters etwas an die jeweiligen Oberflächen anpassen. Ich werde künftig darauf achten, das eigentlich symmetrische Filterelement, immer in gleicher Einbaulage einzulegen.
Die Idee von Johannes K : Die Dichtwulst eines alten "normalen" Filters abschneiden und in den Deckel einkleben. Nicht schlecht wie ich meine, doch sollte man drauf achten nicht zu viel zu verwenden. Der K&N ist nicht sehr stabil!
Links:
4V K&N Luftfilter für R11x0xx
4V Luftfilterkastendeckel R11x0
4V R11x0 Luftfilter